Arthrose wird durch den Abbau von Knorpelgewebe verursacht und gilt als eine der häufigsten Gelenkerkrankungen. Die degenerativen Prozesse einer Arthrose können theoretisch in jedem Gelenk auftreten.
Je nach Lokalosation des Gelenkverschleißes unterscheiden Mediziner:innen mehrere Arten der Erkrankung, hier ein paar Beispiele:
Bei einer Hand- und Fingerarthrose ist die Rede von einer Arthrose in Handgelenk, Mittel- und Endgelenken der Finger. Besonders betroffen von dieser Form der Erkrankung sind Frauen in der Menopause. Die Patientinnen leiden häufig unter morgendlicher Steifigkeit, Schmerzen in den Fingern und Kälteempfindlichkeit. Neben hormonellen Einflüssen spielen auch erbliche Faktoren eine Rolle, da Häufungen in Familien zu beobachten sind. Im Spätstadium treten aufgrund der knöchernen Verdickungen seitlich der Fingergelenke die charakteristischen Achsabweichungen der Finger auf.
Bei einer Rhizarthrose ist der Daumen betroffen - genauer gesagt: das Daumensattelgelenk. Die für die Rhizarthrose typischen Schmerzen treten daher meist handgelenksnah am Daumenballen auf. Verminderte Kraft beim Zupacken, Schonhaltung und starke Bewegungseinschränkungen des Daumens können die Folge sein.
Ist das Hüftgelenk betroffen, sprechen Mediziner:innen von der sogenannten Coxarthrose. Hier kommt es zu einer Abnutzung des Knorpelgewebes im Bereich der Hüftpfanne oder dem Hüftkopf. Charakteristisch sind kontinuierlich zunehmende Schmerzen in der Leiste sowie ein Schweregefühl in den Beinen.
Eine Omarthrose bezeichnet die Knorpelabnutzung im Schultergelenk. Unsere Schulter ist ein äußerst komplexes Gelenk mit einem großen Bewegungsumfang. Je nach Person können Schmerzen bei sehr unterschiedlichen Bewegungen auftreten, dies können sowohl simple als auch komplexe Bewegungen sein. Neben der Bewegungseinschränkung kann auch ein Steifigkeitsgefühl mit der Erkrankung einhergehen.Gonarthrose
Finden die degenerativen Prozesse im Kniegelenk statt, ist die Rede von der Gonarthrose. Betroffene können Schmerzen bei alltäglichen Bewegungen wie dem Treppensteigen oder Gehen von längeren Strecken äußern. Doch auch hier ist zu betonen, dass die Symptome individuell sind und sich von Person zu Person unterscheiden können.
Bei einer Arthrose ist es auch möglich, dass mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen sind. In solchen Fällen spricht man von einer sogenannte Polyarthrose. Geschieht der Gewebeabbau nur in einem Gelenk, handelt es sich um eine Monarthrose.
Um die richtige Behandlung einleiten zu können, muss der/die Ärzt:in beurteilen, ob es sich um eine Arthrose handelt oder eine rheumatoide Arthritis, die mit ähnlichen Symptomen einhergeht. Bildgebende Diagnoseverfahren wie Röntgen, Ultraschall, Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) geben Aufschluss über die Art der Gewebeveränderungen in den Gelenken sowie das Stadium, in dem sich die Erkrankung befindet.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit im fortgeschrittenen Stadium durch Analysen von Blut, Urin oder Gelenkflüssigkeit detaillierte Informationen über die Entzündungsprozesse zu erhalten, um diese gezielt zu behandeln.
Arthrose gilt als nicht-heilbare Erkrankung, da der Verlust von Knorpelmasse nicht rückgängig gemacht werden kann. Die konservative Therapie hat das Ziel, die Beschwerden zu lindern und die Einschränkungen im Alltag zu reduzieren.
Um die Beschwerden der Betroffenen erträglicher zu machen, wird in der Schulmedizin mit verschiedenen Arzneistoffen mit entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkung gearbeitet. Oral können Antirheumatika wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure verabreicht werden. Auch Salben mit Diclofenac entfalten eine schmerzdämpfende Wirkung. Bei schwerer Ausprägung stehen Cortisoninjektionen zur Verfügung. Aufgrund der starken Nebenwirkungen von Cortison dürfen diese allerdings nur zeitlich begrenzt eingesetzt werden. Als intraartikuläre Therapieform zeigt das Injizieren von Hyaluronsäure direkt in das erkrankte Gelenk in vielen Fällen eine positive Wirkung auf die Bewegungverbesserung.
In der Physiotherapie kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz, um die Bewegungsfähigkeit der Patient:innen zu verbessern, Schmerzen nachhaltig zu lindern und dem verursachten Muskelschwund entgegenzuwirken.
Das Hauptziel im Bereich der Physiotherapie sollte das aktive schmerzadaptierte Training sein, um die Belastungsfähigkeit weiter zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Ergänzend kann manuelle Therapie hilfreich sein, um kurzfristig Beschwerden und Bewegungseinschränkungen zu reduzieren, damit das aktive Training besser funktioniert. Weitere Möglichkeit um das Wohlbefinden zu fördern und mögliche Schmerzen zu reduzieren sind Wärme-, Kälteanwendungen sowie Reizstromapplikationen
Erst dann, wenn konservative und physio- bzw. trainingstherapeutische Verfahren nicht den gewünschten Erfolg erzielen, kann ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen werden, oftmals in Form von künstlichen Gelenken.
Doch keine Sorge, auch wenn es zu einem operativen Eingriff kommt, ist das i.d.R. nicht schlimm. Verschiedene Formen von “prehab” - abgeleitet von rehabilitativem oder präventivem Training - helfen dem Betroffenen sich im Falle einer OP bestmöglich darauf vorzubereiten und mehr Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit aufzubauen.
Viele Patient:innen empfinden sportliche Betätigung und Arthrose als Widerspruch. Sanfte und regelmäßige körperliche Bewegung ist jedoch unentbehrlich, um Schmerzen und alltägliche Einschränkungen zu reduzieren. Körperliche Aktivität verbessert die Durchblutung und damit verbunden die Nährstoffversorgung der Gelenkinnenhaut.
Grundsätzlich ist jede Sportart möglich, allerdings solltest du diese immer an deine derzeitige Belastungsfähigkeit und deine Schmerzen anpassen. Wir empfehlen, immer Rücksprache mit deinem/r /Ärzt:in oder Physiotherapeut:in zu halten.
Auch wenn es kein Heilrezept für Arthrose gibt, ist es dennoch ratsam einige allgemeine Ratschläge zu befolgen. Denn nicht nur eine ausgewogene und kalorienreduzierte Kost, sondern auch eine gute Versorgung mit lebenswichtigen Mineralstoffen, Vitaminen und Antioxidantien kann helfen, klinische Symptome zu verbessern und dem Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken.
Nur in einem leicht basischen Milieu ist dein Organismus fähig, seine volle Funktion zu entfalten, doch durch die Verdauung von tierischen Fetten, Zucker und Weißmehl entstehen Nebenprodukte mit hohen Mengen an Säuren. Um diesen Überschuss zellschädigender Säuren auszugleichen, muss dein Körper basisch wirkende Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium einsetzen. Auf Dauer verursacht dies einen Nährstoffmangel im Gewebe, der unter anderem auch den Neuaufbau gesunder Knorpelmasse erschwert und gleichzeitig werden überschüssige Säuren in den Zellen eingelagert und verursachen dort Entzündungsprozesse, da dein Organismus aufgrund der einseitigen Ernährung nicht mehr in der Lage ist, diese zu neutralisieren.
Übergewicht übt einen äußerst negativen Einfluss auf die Gelenke aus, denn diese werden durch das hohe Gewicht mechanisch überlastet, was deren Verschleiß beschleunigt. Fettzellen geben Botenstoffe ab, die schmerzhafte Entzündungen auslösen und vorantreiben. Eine konsequente Gewichtsreduktion spielt daher eine besonders große Rolle, um den Therapieerfolg zu unterstützen und den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen.
Um der Erkrankung entgegenzuwirken, ist eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Vitamin C unentbehrlich. Dieser Nährstoff ist an der Kollagensynthese und damit am Aufbau von Knorpelmasse maßgeblich beteiligt. Da er hitzeempfindlich ist, kann er dem Körper nur durch den täglichen Verzehr mehrerer Portionen Obst- und Gemüserohkost zugeführt werden.
Hervorragende Quellen sind neben Kiwis, Paprikaschoten und Beeren vor allem Sanddorn, Petersilie und Hagebutten. In unterschiedlicher Konzentration ist Vitamin C jedoch in allen Obst-, Gemüse- und Blattgemüsesorten enthalten.
Arthrose ist ein schleichender Prozess und beschreibt eine degenerative Gelenkerkrankung, die wir alle bekommen sofern wir alt genug werden.
Die typischen Beschwerden wie:
können in unterschiedlicher Intensität und Häufigkeit auftreten. Dabei ist zu beachten, dass es nicht zwingend einen Zusammenhang zwischen den Symptomen und dem Schweregrad der Arthrose gibt.
Schmerzmittel, Cortison und verschiedene Substanzen können die Knorpelstruktur nicht stärken, aber reduzieren Schmerzen und wirken Entzündungsprozessen entgegen. Bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf mit eingeschränkter Beweglichkeit kann ein operativer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Ganzheitliche Maßnahmen entfalten auf vielen Ebene eine positive Wirkung, Dazu zählen manualtherapeutische Behandlungen, Trainingstherapien, Massagen sowie Wärme- und Kälteanwendungen.
Eine basenüberschüssige Ernährung mit hoher Nährstoffdichte fördert den Aufbau gesunder Knorpelmasse und kann den Verlauf der Erkrankung deutlich verzögern oder sogar aufhalten.
Unsere Tipps, um eine Chronifizierung vorzubeugen:
Trotz moderner Techniken in der heutigen Medizin, ist Arthrose weder heilbar, noch kann sie rückgängig gemacht werden. Doch wenn man sie rechtzeitig erkennt und behandelt, kann der Verlauf einer Arthrose verlangsamt und schmerzbedingte Bewegungseinschränkungen eingegrenzt werden.
Wir sagen Kopf hoch! Trotz Arthrose kannst du ein schmerzarmes oder sogar schmerzfreies Leben führen und den Dingen und Aktivitäten nachgehen, die dir Freude bereiten. Denn die Beschwerden, die du hast, sind veränderbar. Der wichtigste Punkt dabei: Bleib aktiv und versuch deine Belastung immer wieder zu steigern, natürlich schmerzadaptiert und langsam.